Montag, 17. Juni 2013

Über die Demut und Sanftmut


Über die Demut und Sanftmut   
Starez Savvas, der Tröster
 

Am Notwendigsten von allem für jeden Christen ist die Christus imitative selige Demut und wer sie nicht hat, wird Gott niemals sehen.
Die Demut ist das Fundament aller Tugenden. Lehrmeister der Demut ist der Herr selbst: „denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ (Matthäus 11, 29)
Um Demut zu erlangen, müsst ihr euch selbst für alles tadeln, kritisieren und anklagen; haltet euch selbst nicht nur für den Sündigsten aller, aber auch für den Schlechtesten der Geschöpfe.
Wenn man dich für etwas anklagt, dann schweige oder erkläre mit Sanftmut die Wahrheit, breche deinen Willen, ertrage die Lästerungen, die Beleidigungen, die Erniedrigungen und erinnere dich immer an den Austritt der Seele aus dem Körper. Das ist der Weg zur Demut!
Welche Tugenden jemand auch hat, er muss sich selbst immer für den Sündigsten der Welt halten, wie da steht: „So auch ihr! Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.“ (Lukas 17, 10)
Zweifellos es Zeichen von Demut ist, nicht seinen eigenen Gedanken zu glauben, der Wunsch nach Besserung, der widerstandslose Gehorsam.
Sagte nicht David, er habe gefastet, er sei verarmt, er habe auf der Erde geschlafen, aber als er sich gedemütigt hatte, rettete ihn der Herr.
Die Buße des Gefallenen stellte ihn wieder her, die Tränen über seine Sünden öffnen die himmlischen Tore, aber es ist die Demut, die sie öffnet.
Ohne Demut ist alles vergeblich und unnütz. Nur die Demut ist von dem dämonischen Betrug uneinnehmbar.
Wer sich selbst für demütig hält, bei dem gibt es keine wahrhafte Demut. Immer solltest du dazu bereit sein, auf jedes Wort mit: „Verzeihe, ich habe gesündigt.“ Zu antworten.
Die Demut schämt sich nicht, Fehler zuzugeben, die menschliche Schwächen charakterisieren und sie auf diese Weise zu verbessern.
Die Demut gebiert die Furcht Gottes, zügelt die Geschwätzigkeit, lehrt uns, unser  Elend zu spüren, inspiriert den Menschen, für alles, sich selbst zu kritisieren und anzuklagen, seinem eigenen Unterscheidungsvermögen  und seinen Gefühlen nicht zu trauen, da er ja der Sünde Untertan ist.  Die Demut lehrt uns, die Eitelkeit der Welt zu verachten und das eine zu suchen. „Eins aber ist not.“ (Lukas 16, 15). Die Demut ist durch intensives Gebet mit Selbsttadel für alles und mit Geduld bei Ungerechtigkeiten zu erreichen. Die Demut macht den Menschen gerecht.
Die demütigen Sünder werden auch ohne gute Werke gerechtfertigt, während die Gerechten wegen dem Hochmut viele ihrer guten Taten zerstören.
Der demütige Sünder ist besser als der stolze Gerechte. Beim demütigen bleibt Christus selbst – durch die Demut werden die Sünden vergeben. Die Demut überwindet die Fehler, reinigt das Herz.
Die Demut ist der Weg zur Vollkommenheit. Durch die Demut erreichst du jede Höhe. Demut bedeutet demjenigen Gutes zu tun, der dir Böses getan hat. Verzeihe deinem Bruder, der gegen dich gesündigt hat, bevor er dich um Verzeihung bittet. Wenn jemand demütig sagt: „Verzeih mir“, dann verbrennt jener schadende Dämonen.
(…)
„ Ihr dürft in keiner Situation und unter keinen Umständen euren Mut verlieren. Die Verzweiflung tötet die Energie, die nötig ist, um in unserem Herzen den Heiligen Geist zu erhalten. Der Verzweifelte verliert das Gebet und stirbt im geistigen Kampf ab. Ihr sollt wissen, dass euch im Moment der Mutlosigkeit und der Verzweiflung der Herr nicht verlässt, sondern ihr den Herrn.
Bei allem Traurigen, das euch passiert, ruft im Geist den Herrn Jesus Christus, der in eurem Herzen lebt. Er wartet auf eure Einladung. Lasst euch nicht entmutigen und seid nicht traurig über euer Leben. Das Leben ist nur für Ungläubige unerträglich, aber jeder, der an Jesus Christus glaubt und auf Ihn hofft, soll sich freuen und das Leben schätzen.
Unser irdisches Leben ist notwendig als Vorbereitung für das ewige Leben: um Gott hier zu ehren, um dem Nächsten Wohltaten zu erweisen und um das ewige Königreich durch den schmalen Pfad, wie das Evangelium zeigt, zu erreichen. Das Leben wurde uns nicht für irdische Genüsse gegeben. „Selig sind, die da Leid tragen“, nicht die laut Lachenden.
Erhole dich bei freudigen Ereignissen, solange es keinen Kummer gibt. Nach der Freude erschrecke jedoch nicht. Erwarte die Betrübnis und ertrage sie mit Tapferkeit. Um so mehr Betrübnisse, desto mehr Rettung.“

 Auszug aus dem Griechischn „Starez Savvas, der Tröster“ Stamulis Verlag, Copyright, Verlag Athos 2009