Über die Demut und Sanftmut
Starez Savvas, der Tröster
Am Notwendigsten von allem für
jeden Christen ist die Christus imitative selige Demut und wer sie nicht hat,
wird Gott niemals sehen.
Die Demut ist das Fundament aller
Tugenden. Lehrmeister der Demut ist der Herr selbst: „denn ich bin sanftmütig
und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ (Matthäus
11, 29)
Um Demut zu erlangen, müsst ihr
euch selbst für alles tadeln, kritisieren und anklagen; haltet euch selbst
nicht nur für den Sündigsten aller, aber auch für den Schlechtesten der
Geschöpfe.
Wenn man dich für etwas anklagt,
dann schweige oder erkläre mit Sanftmut die Wahrheit, breche deinen Willen,
ertrage die Lästerungen, die Beleidigungen, die Erniedrigungen und erinnere
dich immer an den Austritt der Seele aus dem Körper. Das ist der Weg zur Demut!
Welche Tugenden jemand auch hat,
er muss sich selbst immer für den Sündigsten der Welt halten, wie da steht: „So
auch ihr! Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir
sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.“ (Lukas
17, 10)
Zweifellos es Zeichen von Demut
ist, nicht seinen eigenen Gedanken zu glauben, der Wunsch nach Besserung, der
widerstandslose Gehorsam.
Sagte nicht David, er habe
gefastet, er sei verarmt, er habe auf der Erde geschlafen, aber als er sich
gedemütigt hatte, rettete ihn der Herr.
Die Buße des Gefallenen stellte
ihn wieder her, die Tränen über seine Sünden öffnen die himmlischen Tore, aber
es ist die Demut, die sie öffnet.
Ohne Demut ist alles vergeblich
und unnütz. Nur die Demut ist von dem dämonischen Betrug uneinnehmbar.
Wer sich selbst für demütig hält,
bei dem gibt es keine wahrhafte Demut. Immer solltest du dazu bereit sein, auf
jedes Wort mit: „Verzeihe, ich habe gesündigt.“ Zu antworten.
Die Demut schämt sich nicht,
Fehler zuzugeben, die menschliche Schwächen charakterisieren und sie auf diese
Weise zu verbessern.
Die Demut gebiert die Furcht
Gottes, zügelt die Geschwätzigkeit, lehrt uns, unser Elend zu spüren, inspiriert den Menschen, für
alles, sich selbst zu kritisieren und anzuklagen, seinem eigenen
Unterscheidungsvermögen und seinen
Gefühlen nicht zu trauen, da er ja der Sünde Untertan ist. Die Demut lehrt uns, die Eitelkeit der Welt
zu verachten und das eine zu suchen. „Eins aber ist not.“ (Lukas 16, 15). Die
Demut ist durch intensives Gebet mit Selbsttadel für alles und mit Geduld bei
Ungerechtigkeiten zu erreichen. Die Demut macht den Menschen gerecht.
Die demütigen Sünder werden auch
ohne gute Werke gerechtfertigt, während die Gerechten wegen dem Hochmut viele
ihrer guten Taten zerstören.
Der demütige Sünder ist besser
als der stolze Gerechte. Beim demütigen bleibt Christus selbst – durch die
Demut werden die Sünden vergeben. Die Demut überwindet die Fehler, reinigt das
Herz.
Die Demut ist der Weg zur
Vollkommenheit. Durch die Demut erreichst du jede Höhe. Demut bedeutet
demjenigen Gutes zu tun, der dir Böses getan hat. Verzeihe deinem Bruder, der
gegen dich gesündigt hat, bevor er dich um Verzeihung bittet. Wenn jemand
demütig sagt: „Verzeih mir“, dann verbrennt jener schadende Dämonen.
(…)
„ Ihr dürft in keiner Situation
und unter keinen Umständen euren Mut verlieren. Die Verzweiflung tötet die
Energie, die nötig ist, um in unserem Herzen den Heiligen Geist zu erhalten.
Der Verzweifelte verliert das Gebet und stirbt im geistigen Kampf ab. Ihr sollt
wissen, dass euch im Moment der Mutlosigkeit und der Verzweiflung der Herr
nicht verlässt, sondern ihr den Herrn.
Bei allem Traurigen, das euch
passiert, ruft im Geist den Herrn Jesus Christus, der in eurem Herzen lebt. Er
wartet auf eure Einladung. Lasst euch nicht entmutigen und seid nicht traurig
über euer Leben. Das Leben ist nur für Ungläubige unerträglich, aber jeder, der
an Jesus Christus glaubt und auf Ihn hofft, soll sich freuen und das Leben
schätzen.
Unser irdisches Leben ist
notwendig als Vorbereitung für das ewige Leben: um Gott hier zu ehren, um dem
Nächsten Wohltaten zu erweisen und um das ewige Königreich durch den schmalen
Pfad, wie das Evangelium zeigt, zu erreichen. Das Leben wurde uns nicht für
irdische Genüsse gegeben. „Selig sind, die da Leid tragen“, nicht die laut
Lachenden.
Erhole dich bei freudigen
Ereignissen, solange es keinen Kummer gibt. Nach der Freude erschrecke jedoch
nicht. Erwarte die Betrübnis und ertrage sie mit Tapferkeit. Um so mehr
Betrübnisse, desto mehr Rettung.“
Auszug aus dem Griechischn „Starez Savvas, der
Tröster“ Stamulis Verlag, Copyright, Verlag Athos 2009