Vom Aufgeben der eitlen Lebensweise
Der Gottlose ist ein vernunftbegabtes, sterbliches Wesen,
das freiwillig dem Leben und dem eigenen Schöpfer, dem ewig Seienden, ausweicht
und Ihn für nicht seiend hält.
Der Gesetzesbrecher ist jemand, der das Gesetz Gottes
nach eigenem Gutdünken auslegt und überzeugt ist, trotz seiner Gott
entgegengesetzten Wahl zu glauben.
Der Christ ist eine Nachahmung Christi, soweit dies einem
Menschen möglich ist, welcher in Wort und Tat und Gesinnung an die Heilige
Dreiheit recht und untadelig glaubt.
Gottliebend ist, wer teilhat an allem, was natürlich und
sündenfrei ist und das in seiner Macht stehende Gute nicht vernachlässigt.
Enthaltsam ist,
wer inmitten von Versuchungen, Fallen und Unruhen mit aller Kraft eifert, die
Gewohnheiten der von der Unruhe Befreiten nachzuahmen...
…Alle, die die Dinge des Lebens freiwillig zurückließen,
taten dies jedenfalls entweder wegen des zukünftigen Königreiches oder wegen
der Vielzahl ihrer Sünden oder aus Liebe zu Gott. Ging ihnen dagegen keiner der
genannten Beweggründe voraus, handelten sie wider die Vernunft. Unser guter
Kampfrichter jedoch wartet das Ende des Wettkampfes ab…
…Wer seine Entsagung aus Angst begann, gleicht
verbrennendem Räucherwerk. Es beginnt mit einem angenehmen Duft und endet im
Rauch. Wer dagegen seine Entsagung mit der Hoffnung auf Lohn machte, gerät zu
einem sich ewig auf der Stele drehenden Mühlstein. Wer aber angetrieben von der
Liebe zu Gott aufbrach, erhält gleich zu Beginn die Flamme, die, wenn sie ins
Holz geworfen wird, das Feuer nur noch heftiger entflammen lässt.
Manche bauen auf Steinen mit Ziegeln, andere errichten
auf der Erde Säulen und es gibt andere, die ein wenig schreiten und, wenn sich
ihre Sehnen und Gelenke etwas erwärmen, schneller marschieren. Wer Einsicht hat,
wird dieses symbolische Wort verstehen...
…Wir wollen den Herrn lieben und ihn so ehren, wie wir
unsere Freunde ehren! Oft sah ich, wie manche, die Gott betrübt hatten, sich
keineswegs darüber sorgten. Als sie dagegen die von ihnen geliebten Personen
einer Kleinigkeit wegen verbitterten, setzen sie alles daran, jede List, jede
Überlegung, jedes Drängen und Bekennen, durch sich selbst wie durch Freunde und
Geschenke, sie zu ihrer ersten Liebe umzustimmen…
…Einige von denen, die unbesorgt in der Welt vor sich
hinleben, sprachen zu mir:“Wie können wir, die wir mit unseren Partnern
zusammenleben und in gesellschaftliche Verpflichtungen eingebunden sind, der
Lebensweise der Mönche nachgehen?“ Ich antworte ihnen:“Alles was ihr Gutes tun
könnte, das tut! Beschimpft niemanden, bestehlt niemanden, belügt niemanden,
werdet niemandem gegenüber hochmütig, hasst niemanden, versäumt nicht die
Versammlungen der Kirche, habt Mitleid mit den Bedürftigen, gebt niemanden
Anstoß, nähert euch nicht fremdem Eigentum und beschränkt euch auf die
Beziehung mit euren Frauen! Haltet ihr dies alles ein, seid ihr nicht weit von
Königreich der Himmel!“
… Vor allem müssen diejenigen, die Christus ehrlich
dienen wollen, nach diesem suchen und handeln: die ihnen angemessenen Orte,
Methoden, Lebensformen und Beschäftigungen mit Hilfe geistlicher Väter und
eigener Erkenntnis auswählen. Denn nicht alle
eignen sich fürs Kloster wegen ihrer Schwäche für ausgewählte Speisen,
noch alle für die ruhige Einsiedelei wegen ihres Jähzorns. Jeder überlege aber;
wo seine Schwächen liegen!
Heiliger Johannes vom Sinai
(aus „Klimax oder die Himmelsleiter“, übersetzt von Mönch
Georgios Makedos, St.Katharinen Kloster und Erzbistum des Sinai, Berg –Sinai– Stiftung,
Athen 2000)
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Der heilige Antonios, der Große wurde 251 n.Chr. in Koma in
Nordägypten geboren. Seine Eltern waren adelig, wohlhabend und fromm. Nach
ihrem Tod, etwa im Jahre 270 n.Chr., verteilte er sein ganzes Vermögen an die
Armen, brachte seine jüngere Schwester in ein Kloster und gab sich der strengen
Askese hin.
Anfangs wohnte er vor seinem
Haus, wo er in Fasten, Nachtwachen und Beten verweilte. Später zog er sich ins
Umland von Irakleopolis zurück und anschließend lebte er in einem abgelegenen
Grab. (…)
Im Jahre 285 n.Chr. überquerte er
den Nil und ließ sich in der Lybischen Wüste Pispir nieder, wo er in strenger
Askese lebte und zwanzig Jahre lang ein geistiges Leben führte und den
Angriffen der Dämonen standhielt. In diesem
Zeitraum besuchten ihn viele Mönche und Weltliche, die seine für die Seele
heilsamen Lehren genossen.
Während der Christenverfolgung im Jahre 311 unter
Maximinios, ging er nach Alexandrien, um den Märtyrertod zu sterben. Dort
folgte er den Märtyrern aufs Gericht und in die Gefängnisse, wo er sie
unterstützte und ihnen bis zu ihrem Märtyrertod beistand. Obwohl er es nicht
schaffte, selbst den Märtyrertod zu sterben, wurde er doch von den Bewohnern in
Alexandrien bewundert und nachgeahmt, sodass er durch seine Anziehungskraft
viele zum Glauben und zur Frömmigkeit brachte.
Später siedelte er auf den Berg Kolsim über, wo er sich niederlies. An diesem Ort befindet sich heute das koptische Kloster des hl. Antonios.
Im Jahre 338 n.Chr. verließ er
wieder seine geliebte Wüste und kam auf die Bitten „der Bischöfe und aller
Brüder“ nach Alexandrien, wo er gegen den Arianismus predigte und das Volk von
den Strahlen seiner Heiligkeit erschüttert wurde.
Nach seiner Rückkehr in seine
asketische Zelle, empfing er eine Schaar Besucher. Zahlreich waren auch die Briefe, die ihm aus allen
Himmelsrichtungen des Reiches gesandt wurden. Sogar die Kaiser schrieben den
Heiligen Vater an und hofften von ihm eine Antwort zu bekommen.
Er entschlief im Jahre 356 n.Chr.
im Alter von 105 Jahren, bis zum Ende seine körperlichen und geistigen Kräfte
in voller Lebenskraft erhaltend. Wir gedenken seiner am 17.Januar.
Der heilige Antonios, wenn er
auch weder der erste Mönch, noch der erste Asket der Kirche war (…), gilt als
Grundpfeiler des mönchischen Lebens, weil er ein Beispiel an Askese gab und das
Vorbild für einen Eremiten bildete. Unter seiner Anweisung gründeten seine
Schüler an verschieden Orten der Wüste zahlreiche Klöster. Sein Ruf verbreitete
sich in Afrika, in Spanien, Galizien und im ganzen christlichen Abendland.
Aus „mikros Evergetinos“ , Verlag
heiliges Paraklitou Kloster
Aus dem Gerontikon ( Leitgedanken der heiligen Väter) Des heiligen Antonios, des Großen
- Der Heilige Vater Antonios, der einst in der Wüste lebte, befand sich in Trägheit und voller dunkler Gedanken. Also sagte er zu Gott: „Herr, ich möchte meine Seele retten, aber meine Gedanken lassen es nicht zu. Was soll ich tun, mitten in dieser, meiner Betrübnis? Wie soll meine Seele gerettet werden?“ Wie er also ein wenig aus seiner Zelle heraustritt, sieht er jemanden, der aussieht wie er. Jener Mensch saß und arbeitete. Dann ließ er seine Arbeit, stand auf und betete. Und dann setzte er sich wieder und flocht Stricke. Anschließend stand er wieder auf, um zu beten. Und da erschien der Engel des Herrn, geschickt, um den Antonio zu verbessern und in Sicherheit zu geleiten. So hörte Antonios also den Engel zu ihm sagen:“ So mach es und dann wird deine Seele gerettet werden.“ Als er diese Worte hörte, ergriff ihn große Freude und Mut. Und indem er so handelte, wurde er gerettet.
- Der selbe Vater Antonios fragte, als er auf den Grund des jüngsten Gerichtes Gottes starrte: „ Herr, wie kommt es, dass einige nur kurz auf der Erde leben und andere ein hohes Alter erreichen? Und warum befinden sich die einen inmitten der Armut, während die anderen im Reichtum leben? Und wie kommt es, dass die Ungerechten zwar reich werden, während die Gerechten arm sind.“ Und er hörte eine Stimme, die ihm antwortete: „Antonio, schau auf dich selbst. Diese Dinge regelt Gott beim jüngsten Gericht und es ist nicht von Vorteil, dass du davon erfährst.“
- Jemand stellte dem Vater Antonios eine Frage, indem er sagte: „ Was soll ich einhalten, um Gottgefällig zu werden?“ Und der alte Vater antwortete ihm und sagte: „Halte ein, was ich dir gebiete. Wo du auch hingehst, habe immer Gott vor Augen. Und was du tust oder sagst, soll mit der Heiligen Schrift übereinstimmen. Und an welchem Ort du auch wohnst, geh nicht schnell wieder fort von dort. Diese drei Dinge halte ein und du wirst gerettet.“
- (…)
- Fragte der Vater Pamvos den Vater Antonios: „ Was soll ich tun?“ Und der alte Vater sagte ihm: „ Hab kein Vertrauen in deine Tugend. Denk auch nicht über Dinge nach, die schon vorüber sind. Und beherrsche deine Zunge und deinen Bauch.“
- Sagte der Vater Antonios: „ Ich sah alle Fallen des Feindes ( d.h. des Teufels) auf der Erde ausgebreitet. Und seufzte und sagte: Wer kann wohl daran vorübergehen, ohne dass er gefangen wird? Und ich hörte ein Stimme mir sagen: Die Demut“.
- Und er sagte weiter: „ Es gibt einige, die ihre Körper mit Askese erweichten, aber weil ihnen das Unterscheidungsvermögen fehlte, befanden sie sich weit entfernt von Gott.“
- Und er sagte weiter: „Von unserem Nächsten hängt das Leben oder der Tod ab. Wenn wir unseren Bruder gewinnen, gewinnen wir Gott. Wenn wir unseren Bruder reizen, begehen wir eine Sünde gegenüber Christi.
Der heilige Arsenios, der Große
Wurde im Jahre 354 n.Chr. im Rom
von aristokratischen Eltern geboren und erhielt eine hervorragend sorgfältige
Erziehung. Der Kaiser Anatoliens, Theodosios (379 – 395 n.Chr.) rief ihn, da er
seine seltene geistige Begabung schätze, nach Konstantinopel und beauftragte
ihn mit der Erziehung seiner Söhne Arkadios und Onorios. Seine Bildung und
seine Tugend verpflichtete das höfische Umfeld in einem solchen Maß, dass er
den Beinamen „Königsvater“ erhielt.
Die Ehre und der Ruhm aber
reizten den Heiligen nicht. So verließ er, als er eines Tages, während er im
Palast betete, Gottes Stimme hörte: „ Arsenios, verlasse die Menschen und du
wirst gerettet!“ sofort den königlichen Hof (etwa 395 n.Chr.) und kam in ein
kleines Kloster in der libysche Wüste, wo er strengste Askese anstrebte. Schon
bald erreichte er ein Niveau an Tugend und sein Ruf verbreitete sich in ganz
Ägypten und darüber hinaus. Unzählige Mönche und Weltliche kamen, um sich bei
ihm Rat einzuholen.
Ein barbarischer Einfall zwang
ihn, etwa im Jahre 432 .Chr. nach Ägypten umzusiedeln. Nachdem er zehn Jahre in
Troa, in der Nähe von Memfida, ein
asketisches Leben führte, kam er in die Wüste Kanopos, wo er im Jahre 445 oder
447 n.Chr. entschlief. Sein Gedenken wird am 8.Mai gefeiert.
Gerontikon (Leitgedanken der heiligen Väter )
Des heiligen Arsenios
a)
Der Vater Arsenios betete, als er noch
im Palast war, zu Gott und sagte: „ Herr, leite mich, wie kann ich gerettet
werden?“ und er hörte eine Stimme, die ihm sagte: „Meide die Menschen und so
wirst du gerettet.“
b)
Der Selbe wandte sich, als er sich von
der Welt abwandte und das Mönchsleben begann, mit demselben Gebet an Gott.
Und er hörte ihm eine Stimme sagen: „
Arsenios, geh fort, schweige und versinke in Ruhe. Denn das sind die Grundlagen
der Sündlosigkeit.“
c)
(…)
d)
Sie sagten über ihn: „ Wie im Palast
keiner bessere Gewänder trug als er, so ist nun in der Kirche keiner ärmer
gekleidet als er.“
e)
(…)
f)
Ein Bruder bat den Heiligen Vater
Arsenios, ihm ein nützliches Wort zu sagen. Der alte Vater antwortete ihm: „ So
weit du kannst, kämpfe darum, dass dein Innenleben mit dem Willen Gottes
übereinstimmt. So wirst du die äußerlichen Leidenschaften besiegen.“
g)
Er sagte außerdem: „ Wenn wir nach Gott
fragen, wird er uns erscheinen. Und wenn wir Ihn behalten, wird er in uns
bleiben.“
h)
Jemand sagte zum Heiligen Vater
Arsenios: „ Meine Gedanken quälen mich, indem sie mir sagen: Du kannst nicht
fasten, noch arbeiten. Also besuche wenigstens die Kranken. Denn auch das ist
Liebe.“ Da sagte der alte Vater, da er merkte, was die Dämonen in den Sinn
dieses Menschen gesät hatten,: „Geh nun, iss, trink, schlafe und arbeite nicht.
Nur aus deiner Zelle darfst du dich nicht entfernen.“ Denn er wusste, dass die
Geduld in der Zelle den Mönch wieder ins Gleichgewicht bringt.
i)
(…)
j)
Der Vater Arsenios sagte, dass es für
den fortgeschrittenen Mönch genug ist, ein Stunde am Tag zu schlafen, wenn er
ein Kämpfer ist.
k)
(…)
l)
Einmal wurde der Vater Arsemios krank
und benötigte eine unbedeutende Menge von etwas. Da er nichts hatte, um es zu
kaufen, bekam er es von jemandem, der es ihm aus Liebe anbot, um ihm zu Diensten
zu stehen. So sagte der alte Vater: „Dank dir, Herr, dass du mich würdig
gemacht hast, ein Liebesobjekt um Deines Namens willen zu werden.“
n)
Als der Vater Arsenios einst in Kanopos
lebte, kam eine Senatsjungfrau, die sehr reich und fromm war, aus Rom, um ihn
zu sehen. Der Erzbischof Theofilos empfing sie und jene bat ihn, den alten
Vater zu drängen, sie zu empfangen. So geht also der Theofilos zu ihm und
bittet ihn, indem er ihm sagt: „ Jene Senatsfrau ist aus Rom gekommen und
möchte dich sehen.“ Aber der alte Vater weigerte sich, sie zu empfangen. Als
sie sie also davon unterrichteten, befiehlt sie, ihr die Lasttiere fertig zu
machen und sagte: „ Ich vertraue auf Gott, dass er mich würdig macht, ihn zu
sehen. Denn ich bin nicht gekommen, um einen normalen Menschen zu sehen. Viele
Menschen gibt es in unserer Stadt. Einen Propheten kam ich zu sehen.“ Und als
sie an der Zelle des alten Vaters vorbeikam, befand sich, mit Gottes Hilfe,
zufällig der alte Vater außerhalb seiner Zelle. Als sie ihn also sah, fiel sie
ihm vor die Füße. Aber jener hob sie wütend auf und sagte ihr mit kräftiger
Stimme: „Du bist gekommen, mein Angesicht zu sehen? Also, schau es an!“ Diese
jedoch, hob ihren Blick aus Scheu nicht auf sein Gesicht. Und da sagte ihr der
alte Vater: „Hast du nicht von meinen Werken gehört? Die sind wichtig, gesehen
zu werden. Wie hast du es gewagt, eine solche Seereise zu unternehmen? Hast du
nicht daran gedacht, dass du eine Frau bist? Dir gebührt es nicht, jemals
irgendwohin auszugehen. Oder hast du das getan, um nach Rom zurückzukehren und
den anderen Frauen zu sagen, dass du den Arsenios mit deinen eigenen Augen
gesehen hast, damit sich das Meer von Frauen füllt, die alle zu mir kommen?“
Und jene antwortete ihm: „Wenn es der Herr will, werde ich niemanden
hierherkommen lassen. Aber ich bitte dich, bete für mich und gedenke meiner
immer in deinen Gebeten.“ Und jener antwortete und sagte: „Ich bitte Gott darum, dass er das Andenken an
dich aus meinem Herzen löscht.“ Und als jene dies hörte, ging sie aufgeregt
fort. Als sie in die Stadt kam, ergriff sie vor Kummer ein Fieber. Der
ehrwürdige Theofilos wurde davon unterrichtet, dass sie krank geworden war. So
ging er also zu ihr und bat sie darum, ihm zu sagen, was mit ihr sei. Und jene
sagt ihm: „Besser, ich wäre gar nicht hierhergekommen. Denn ich sagte zum alten
Vater, er solle meiner in seinen Gebeten gedenken und er antwortete mir: Ich
bitte Gott darum, dass er dein Andenken aus meinem Herzen löscht. Und jetzt,
jetzt sterbe ich vor Kummer.“ Und der Erzbischof antwortet ihr: „ Hast du nicht
daran gedacht, dass du eine Frau bist und der Feind mithilfe der Frau den
Heiligen in Versuchung bringt? Deshalb hat der alte Vater so mit dir
gesprochen. Doch für deine Seele wird er immer beten.“ Und so wurde ihr Gedanke
geheilt und sie fuhr freudig ab und kehrte in ihr Heim zurück.
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Über die Demut und Sanftmut
Starez Savvas, der Tröster
Am Notwendigsten von allem für
jeden Christen ist die Christus imitative selige Demut und wer sie nicht hat,
wird Gott niemals sehen.
Die Demut ist das Fundament aller
Tugenden. Lehrmeister der Demut ist der Herr selbst: „denn ich bin sanftmütig
und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ (Matthäus
11, 29)
Um Demut zu erlangen, müsst ihr
euch selbst für alles tadeln, kritisieren und anklagen; haltet euch selbst
nicht nur für den Sündigsten aller, aber auch für den Schlechtesten der
Geschöpfe.
Wenn man dich für etwas anklagt,
dann schweige oder erkläre mit Sanftmut die Wahrheit, breche deinen Willen,
ertrage die Lästerungen, die Beleidigungen, die Erniedrigungen und erinnere
dich immer an den Austritt der Seele aus dem Körper. Das ist der Weg zur Demut!
Welche Tugenden jemand auch hat,
er muss sich selbst immer für den Sündigsten der Welt halten, wie da steht: „So
auch ihr! Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir
sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.“ (Lukas
17, 10)
Zweifellos es Zeichen von Demut
ist, nicht seinen eigenen Gedanken zu glauben, der Wunsch nach Besserung, der
widerstandslose Gehorsam.
Sagte nicht David, er habe
gefastet, er sei verarmt, er habe auf der Erde geschlafen, aber als er sich
gedemütigt hatte, rettete ihn der Herr.
Die Buße des Gefallenen stellte
ihn wieder her, die Tränen über seine Sünden öffnen die himmlischen Tore, aber
es ist die Demut, die sie öffnet.
Ohne Demut ist alles vergeblich
und unnütz. Nur die Demut ist von dem dämonischen Betrug uneinnehmbar.
Wer sich selbst für demütig hält,
bei dem gibt es keine wahrhafte Demut. Immer solltest du dazu bereit sein, auf
jedes Wort mit: „Verzeihe, ich habe gesündigt.“ Zu antworten.
Die Demut schämt sich nicht,
Fehler zuzugeben, die menschliche Schwächen charakterisieren und sie auf diese
Weise zu verbessern.
Die Demut gebiert die Furcht Gottes, zügelt die Geschwätzigkeit, lehrt uns, unser Elend zu spüren. Sie inspiriert den Menschen, für alles sich selbst zu kritisieren und anzuklagen, seinem eigenen Unterscheidungsvermögen und seinen Gefühlen nicht zu trauen, da er ja der Sünde Untertan ist.
Die Demut lehrt uns, die Eitelkeit der Welt zu verachten und das eine zu suchen. "Eins aber ist not." (Lukas16, 15). Die Demut kann man durch intensives Gebet mit Selbsttadel für alles und mit Geduld bei Ungerechtigkeiten erreichen. Die Demut macht den Menschen gerecht.
Die Demut gebiert die Furcht Gottes, zügelt die Geschwätzigkeit, lehrt uns, unser Elend zu spüren. Sie inspiriert den Menschen, für alles sich selbst zu kritisieren und anzuklagen, seinem eigenen Unterscheidungsvermögen und seinen Gefühlen nicht zu trauen, da er ja der Sünde Untertan ist.
Die Demut lehrt uns, die Eitelkeit der Welt zu verachten und das eine zu suchen. "Eins aber ist not." (Lukas16, 15). Die Demut kann man durch intensives Gebet mit Selbsttadel für alles und mit Geduld bei Ungerechtigkeiten erreichen. Die Demut macht den Menschen gerecht.
Die demütigen Sünder werden auch
ohne gute Werke gerechtfertigt, während die Gerechten wegen dem Hochmut viele
ihrer guten Taten zerstören.
Der demütige Sünder ist besser
als der stolze Gerechte. Beim demütigen bleibt Christus selbst – durch die
Demut werden die Sünden vergeben. Die Demut überwindet die Fehler, reinigt das
Herz.
Die Demut ist der Weg zur
Vollkommenheit. Durch die Demut erreichst du jede Höhe. Demut bedeutet
demjenigen Gutes zu tun, der dir Böses getan hat. Verzeihe deinem Bruder, der
gegen dich gesündigt hat, bevor er dich um Verzeihung bittet. Wenn jemand
demütig sagt: „Verzeih mir“, dann verbrennt jener schadende Dämonen.
(…)
„ Ihr dürft in keiner Situation
und unter keinen Umständen euren Mut verlieren. Die Verzweiflung tötet die
Energie, die nötig ist, um in unserem Herzen den Heiligen Geist zu erhalten.
Der Verzweifelte verliert das Gebet und stirbt im geistigen Kampf ab. Ihr sollt
wissen, dass euch im Moment der Mutlosigkeit und der Verzweiflung der Herr
nicht verlässt, sondern ihr den Herrn.
Bei allem Traurigen, das euch
passiert, ruft im Geist den Herrn Jesus Christus, der in eurem Herzen lebt. Er
wartet auf eure Einladung. Lasst euch nicht entmutigen und seid nicht traurig
über euer Leben. Das Leben ist nur für Ungläubige unerträglich, aber jeder, der
an Jesus Christus glaubt und auf Ihn hofft, soll sich freuen und das Leben
schätzen.
Unser irdisches Leben ist
notwendig als Vorbereitung für das ewige Leben: um Gott hier zu ehren, um dem
Nächsten Wohltaten zu erweisen und um das ewige Königreich durch den schmalen
Pfad, wie das Evangelium zeigt, zu erreichen. Das Leben wurde uns nicht für
irdische Genüsse gegeben. „Selig sind, die da Leid tragen“, nicht die laut
Lachenden.
Erhole dich bei freudigen
Ereignissen, solange es keinen Kummer gibt. Nach der Freude erschrecke jedoch
nicht. Erwarte die Betrübnis und ertrage sie mit Tapferkeit. Um so mehr
Betrübnisse, desto mehr Rettung.“
Auszug aus dem Griechischn „Starez Savvas, der
Tröster“ Stamulis Verlag, Copyright, Verlag Athos 2009
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