Allgemein bekannt ist die
Aufmunterung des Herrn „ Wachet und Betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt!“
( Math. Kap.26, 41)
Die Tugend der geistigen
Bereitschaft und Aufmerksamkeit beschützt uns vor unvorhergesehenem Abfall in
die Sünde. Deshalb ist für unser geistiges Leben die „nypsi“ – eine Art
Nüchternheit, eine geistige Aufmerksamkeit - , die alle unsere Heiligen, die
Kirchenväter, die Asketen der Wüste, die großen heiligen Gestalten und die Gerechten
dieser Welt pflegten, so sehr von Nutzen.
Ihr Vorbild, ihre leuchtenden
Ratschläge sind uns eine wertvolle Hilfe in unserem geistigen Kampf. Der tiefe
Glaube, die Besinnung, das ununterbrochene Gebet, die Demut, die Zurückhaltung
im Wort und in der Tat sind geistige Kräfte, die uns darin unterstützen, unsere
geistige Aufmerksamkeit, unsere „nypsi“ zu bewahren.
„Seid nüchtern und wacht, denn
euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen
er verschlinge.“ (1.Petrus, Kap. 5, 8)
Die Gründe für die geistige Nachlässigkeit
Sehr oft werden wir zur
Leichtlebigkeit und Nachlässigkeit verleitet und einer der grundlegenden
Ursachen für dieses Verhalten ist zunächst der Mangel an theologischem Wissen.
Viele Christen sind sich nicht
der moralischen und geistigen Größe Jenem, der uns von dem Fluch der Sünde
rettete, bewusst. Der Apostel Paulus zeigt uns
anhand der Worte aus dem Psalm Davids die unerreichbare Größe der Kraft
Christi, damit wir auch wirklich verstehen können, dass Jener als Sohn Gottes
derjenige ist, der „vorzeiten die Erde gegründet hat und die Himmel Seiner
Hände Werk sind“ (Psalm 102, 26).
Es ist Jener, durch den alles
entstanden ist. Er ist der Schöpfer, gemeinsam mit dem Vater und dem
allheiligen Geist. Der Vater gab Christus die Macht: „Mir ist gegeben alle
Gewalt im Himmel und auf Erden“ (Matthäus 28, 18), wie Er selbst zu seinen
Jüngern sagte. Jener versicherte uns, dass Er, obwohl er für uns Mensch
geworden war, unauflöslich Gott geblieben ist „eines Wesens mit dem Vater,
durch den alles geschaffen ist“ und für immer Herrscher gemeinsam mit dem Vater
sein wird.
Derjenige, der also die Welt
erschaffen hat, Derjenige werde sie auch verändern. Denn diese Welt unterliegt
dem Verschleiß, wie Kleidung alt wird und Christus wird sie zurückziehen wie ein neues Gewand
angezogen wird (Psalm 102, 27).
Was wir heute sehen, wird sich
verändern und es wird eine neue Welt entstehen und neue Himmel, wo keine
Ungerechtigkeit des menschlichen Falls herrscht, sondern sie wird den
Erwartungen unseres orthodoxen Glaubens würdig sein: „Ich harre der
Auferstehung der Toten und des Lebens des kommenden Äons“
Denn der Apostel Paulus weist uns
darauf hin, wenn „ jemand in Christus
ist, so ist er eine neue Kreatur;“ (2.Korinther 5, 17). Wer an Christus glaubt
und in Ihm lebt, lebt im neuen Äon. Und Christus selbst versicherte uns, dass
„bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch
ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht“ (Matthäus 5, 18).
Lasst uns also nicht vom
Zeitgeist verleiten. Die Zeit kann die ewige Wahrheit des Evangeliums
nicht abnutzen. Sie ist unauslöschlich.
(…)
Aus der „Foni
Kyriou“ vom 31.März 2013
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